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12:38, 27.12.2024

Artikel der Ostseezeitung

Schwerin (OZ)
Der Titel der Ausstellung ist Programm: „News“ ist die Präsentation des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e. V. überschrieben, die vom 5. Dezember bis zum 4. Januar im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus Werke von zwanzig Künstlern zeigt, die in den Jahren 2001 bis 2003 in den Künstlerbund MV aufgenommen wurden.


279 Mitglieder hat der Bund derzeit, jedes Jahr bewerben sich Künstler um die Aufnahme, über die eine Kommission nach Bewertung der eingereichten Arbeiten entscheidet.
Werten und entscheiden musste unter anderen auch Ulf Rickmann, der als Kurator der neuen Exposition im Schleswig-Holstein-Haus die repräsentativsten Arbeiten der vorgestellten Künstler auswählte. Arbeiten von jungen und gestandenen Leuten, die in der Weite und Ruhe der norddeutschen Landschaft ihren Raum zum Leben und Wirken gefunden haben.


News, also Neuigkeiten, sind es aus verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst in unserem Bundesland, die die Vielfalt der Positionen ihrer Schöpfer darlegen. Zu sehen sind Malerei, Grafik, Fotografie, Keramik und Skulpturen, aber auch Objekte und Installationen. Wie zum Beispiel die von Udo Dettmann, der dem Betrachter ein Spiel zwischen Illusion und realem Raum anbietet. Ein Objekt zum Mitgestalten offeriert Dietrich Klein dem Besucher: Auf einer Magnettafel kann man selbst mosaikartige Flächen bauen, so dass ein sich ständig veränderndes Bild entsteht.


Als einziger Künstler des Verbandes fühlt sich, nach Aussage von Ulf Rickmann, der Güstrower Maler Lars Lehmann ganz dem klassischen Realismus verpflichtet. Seine nuancenreichen Blumenstücke und Stillleben belegen das. In eine gänzlich andere Richtung weisen die Bilder von Wolfgang Tietze.
Schritte ins Experimentelle wagt Thomas Sander mit der Visualisierung akustischer Elemente. „Wave“, Welle, betitelt er eine Klangskulptur aus Tonbandspulen. Für den Bereich Installation stehen auch die Objekte von Daniel Rode. Seltsame Vierbeiner formte die Keramikerin Birgit Hasse, von sprödem Reiz sind ihre Objekte. Bemerkenswerte Keramiken kommen von Andrea Schürgut und Elke Steckhan. Ein reizvolles Zusammenspiel von Farbe und Zeichnung bestimmt die kleinformatigen Malereien von Ute Gallmeister.


Große Flächen füllt Arthur A. Keller mit seiner ironischen Sicht auf die Realität unserer Zeit. Seine Schaufensterbilder beweisen einen hohen Grad an Perfektion und Professionalität, an Beobachtung und wohl auch freundlicher Nachsicht mit seinen Mitmenschen. Von der sonst eher über ihre Stadtbilder definierten Simone Simon sind „Wolkenbilder“ zu sehen, schwerelos dahinziehende Gebilde, die sich in keinen Rahmen zwingen lassen.

Kunststoff und Gips sind die Materialien, aus denen Maximilian Schmiedel seine Skulptur „Kopf“ schuf. Köpfe, gleich 196, die das menschliche Mit- oder Gegeneinander verdeutlichen sollen, hat Heyko Dobbertin festgehalten. Sehr individuelle Reisebilder sind die farbintensiven Collagen von Tanja Zimmermann, fotografische Zeugnisse die Arbeiten von Claudia Kapellusch. Mit bemalten, strukturierten Papieren stellt sich Barbara Kinzelbach vor, anregende Grafiken zeigen Svea Gustavs und Lucia Schoop sowie Regina Zacharski, zu deren Oeuvre auch die Perfomance gehört.
KARIN GUSTMANN