Faszination Papier 2
Internationaler Workshop vom 3. bis 14. Juli 1995 in der Papiermühle Hanshagen
Teilnehmer am Workshop 1994
Holtrud Helene Henze (Deutschland)
Kristine Kautz (Deutschland)
Astrid Lange (Deutschland)
Sibylle Leifer (Deutschland)
Stefania Mazurczak (Polen)
Dörte Michaelis (Deutschland)
Ugi Radeloff (Deutschland)
Signe Schumacher (Deutschland)
Bärbel Steinberg (Deutschland)
Tsz-Bu Chen (Taiwan)
Barbara Warzeńska (Polen)
Catherine Rauscher (Frankreich)
Helena Rytkönen (Finnland)
Katalogtitel
Vorwort von Kristine Kautz
Papier ist Schöpfung
Die Faszination, die von Papier ausgeht, ist zur Papierliebe geworden. "Papier hat seine eigenen ihm innewohnenden Gesetze. Sei es nun handgeschöpftes, sensibles Japanpapier, ärmliches Packpapier, oder aber das Zeitungspapier von gestern. Papier ist geduldig. Es lässtt sich reißen, zerstören, zerschneiden, falzen, zerkniffeln, aufspalten, aufweichen, tränken und als Abfall aus dem Papierkorb wiederverwenden." Zitat Emil Schumacher, Arbeiten auf Papier, 1957-1982. Faszination Papier ist in Mecklenburg zur Tradition geworden und knüpft an Verbindungen zwischen Menschen von Europa bis Asien. Diese Art Workshops finden auch ihre Fortsetzung in Brückenprojekten. Künstler aus unterschiedlichen Ländern treffen sich, arbeiten mit und auf Papier, entdecken Gemeinsamkeiten, regen sich an, und es entstehen Werke, die der Öffentlichkeit auf Ausstellungen in Greifswald, Lübeck und Stettin gezeigt werden.
Der 3. internationale Workshop "Faszination Papier" wird in der Papiermühle Hanshagen stattfinden. Der historische Bau entstand schon vor 1645 und war von 1775 - 1855 im Besitz der Universität Greifswald. der jeweilige Papiermüller wurde verpflichtet, in erster Linie die Buchdruckerei der Universität und die Professoren mit Papier zu beliefern. Als Rohstoff zur Papierbereitung dienten bis ins 19. Jahrhundert ausschließlich Hadern (Lumpen).
Der Riesumschlag, der in Hanshagen geschöpft wurde, hatte eine Größe von 32,4 x 41,5 cm, der in der Mitte einen etwa 27 cm hohen und 16 cm breiten schwarzen Aufdruck aufweist. Die bildliche Darstellung, ca. 20 x 16 cm, zeigt einen aufrechten Greif auf naturalistisch gezeichnetem Bodenstück in großer Rokoko-Kartusche; in künstlerischer Freiheit ist deren rechter Rand außen mit Palmenblättern besetzt. Als Überschrift lesen wir "Gut Concept-Papier", darunter steht "Hanshagen bey Siegfried Lorenz Budach, Papiermacher der königlichen Akademie zu Greifswald Papiermühle daselbst.
Die an einem Mühlenteich inmitten alten Baumbestands idyllisch gelegenen alten Gebäude sind noch erhalten und stehen unter Denkmalschutz. In Zusammenarbeit mit dem Mühlenverein e.V. Hanshagen will die Initiatorin des Workshops nicht nur das Handwerk des Papierschöpfens und die entstehende Kunst, sondern auch die Mühle präsentieren. Ziel des Mühlenvereins ist, die Mühle wieder so aufzubauen, dass Papier aus Cellulose, Hanf, Stroh, Brennnessel und anderen Pflanzen hergestellt werden kann. Die unterschiedlichen Räume sollen als Museum, für Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen genutzt werden.