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10:20, 27.12.2024
Udo Dettmann, Thomas Sander
Iris Thürmer
Lutz Grünke
Otto Niemeyer-Hostein, Oskar Manigk
Tanja Zimmermann, Michael Wirkner
Sven Ochsenreither
Anne Sewcz, Mike Strauch
Günther Ücker
Klaus Walter
Thomas Wageringel

15. LANDESWEITE KUNSTSCHAU

"Meer, Strand und Himmel" als Sehnsuchtsziel und Zufluchtsort der Künstler seit Edvard Munch
24. Juli bis 11. September 2005

Ausstellende Künstler:
Otto Manigk
Herbert Wegehaupt
Otto Niemeyer-Holstein
Ernst Schroeder

Andreas Barth
Sabine Curio
Sylvia Dallmann
Udo Dettmann
Bernd Engler
Lutz Grünke
Hartwig Hamer
Annelise Hoge
Matthias Kanter
Oskar Manigk
Matthias Mansen
Michael Morgner
Sven Ochsenreither
Susanne Pfeiffer
Udo Rathke
Andreas Sachsenmaier (nur im Buch)
Thomas Sander
Lucia Schoop
Anne Sewcz
Holger Stark (nur im Buch)
Mike Strauch
Iris Thürmer
Reinhard Thürmer
Barbara Tucholski
Günther Uecker
Thomas Wageringel
Klaus Walter in Korrespondenz mit Richard Johansson
Matthias Wegehaupt
Michael Wirkner
Miro Zahra
Tanja Zimmermann
Zwinger

 

Die 15.Landesweite Kunstschau präsentiert unter einem gemeinsamen Motto die Arbeiten mehrerer Künstlergenerationen, die die Eigenständigkeit und Bedeutung dieser immer noch viel zu wenig beachteten Kunstlandschaft entlang der Ostsee sichtbar machen.

Die künstlerischen Positionen von 37 Künstlern werden in einen kunsthistorischen und thematischen Zusammenhang gestellt: Meer, Strand und Himmel. Der Ausstellungstitel, der sich auf ein 1908 in Warnemünde entstandenes Gemälde von Edvard Munch bezieht, verweist auf eine tiefe Sehnsucht vieler Künstler der Moderne, die aus den traditionsreichen Kunstzentren nach Mecklenburg und Vorpommern kamen.
Suchten noch manche Künstler Anfang des 20. Jahrhunderts Zuflucht vor "grauer Städte Mauern", vor moralischer Engstirnigkeit und Pharisäertum, so strebten sie auch nach der Erfahrung unverstellter, unbegrenzter Natur, um neue künstlerische Möglichkeiten zu erproben. Ab 1933 aber verließen Künstler wie Otto Niemeyer-Holstein, Otto Manigk, Herbert Wegehaupt und viele andere die großen Städte aufgrund politischer Bevormundung und totalitärer Herrschaft. Mit ihrer künstlerischen und politischen Haltung waren sie Vorbilder für die folgenden Generationen.

Fünfzehn Jahre nach der Gründung sind heute 285 Mitglieder im Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern organisiert. Neben den Inseln Rügen und Usedom sind es vor allem Orte wie Ahrenshoop oder Plüschow mit ihren Künstlerhäusern, wo die Künstler oft eine Atmosphäre des lebendigen Austausches finden, die es ihnen ermöglicht, neue künstlerische Wege zu gehen.
Alle Genres gegenwärtiger Kunstproduktion - Malerei, Grafik, Skulptur, Installation, sowie Fotografie, Computeranimation und Medienkunst - sind in der Ausstellung vertreten.

Eröffnet wird die Schau mit Malern auf Usedom wie Otto Niemeyer-Holstein, Otto Manigk, Herbert Wegehaupt, den Söhnen Oskar Manigk und Matthias Wegehaupt, dem zwischen Berlin und der Insel pendelnden Ernst Schroeder und Sabine Curio. Allen gemeinsam ist der nüchterne, unsentimentale Blick auf die Natur. Die Auseinandersetzung der Künstler mit der ›natürlichen‹ und der künstlichen zweiten Natur reicht vom genauen, an den Erscheinungsformen der Landschaft geschulten Blick, wie ihn Hartwig Hamer, Annelise Hoge und Susanne Pfeiffer kultivieren, über mediale Verfremdungen bei Andreas Barth, Udo Dettmann, Lutz Grünke, Udo Rathke, Thomas Sander und Mike Strauch sowie ironisch sarkastische Brechungen bei Matthias Kanter, Oskar Manigk und Klaus Walter, der Richard Johansson als korrespondierenden Partner aus Schweden eingeladen hat, bis hin zu poetischen Abstraktionen der Landschaft bei Sylvia Dallmann, Bernd Engler, Anne Sewcz, Mike Strauch, Iris und Reinhard Thürmer, Thomas Wageringel, Matthias Wegehaupt, Michael Wirkner, Miro Zahra, Tanja Zimmermann und Zwinger.
Auf der Suche nach der verlorenen Heimat bzw. den Landschaften und Orten der Kindheit sind Sven Ochsenreither, Lucia Schoop, Barbara Tucholski und Günther Uecker.

Das begleitende Buch zur Ausstellung, das im Hinstorff Verlag erschienen ist, versammelt Beiträge von Annie Bardon, Matthias Flügge, Eckhart Gillen, Simone Hain, Jenns Howoldt, Wolfgang Hütt, Detlev Lücke, Ulrich Rudolph, Rolf Schneider, lrmtraud Thierse und Klaus Werner, die die Kunstwerke der Gegenwart in einen kunsthistorischen Kontext stellen.

Diese Essays und die Künstlerseiten ergänzt eine literarische Anthologie. Die Auszüge aus literarischen Werken und die Kommentartexte dazu zeugen von einer engen Bindung vieler berühmter Schriftsteller wie Franz Fühmann, Brigitte Reimann, Christa Wolf, Wolfgang Koeppen, Uwe Johnson und Bert Papenfuß an Mecklenburg-Vorpommern.

Dr. Eckhart Gillen