Sie sind hier: Archiv / 2009 / Kunstschau / Konzept
18:49, 25.12.2024

Der Begriff des SINNS in seiner Mehrdeutigkeit: der Versuch die Welt zu erfassen mit allen Sinnen, zu verstehen, zu deuten – wahr zu nehmen und das Wahrgenommene mit Sinn zu erfüllen. Hier scheint ein Ansatzpunkt zur Annäherung an die Fragestellung nach dem Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft zu liegen. Beide Bereiche nehmen den Ist-Zustand der Welt zum Ausgangspunkt für ihr Tun – teilen sich also gewissermaßen den Gegenstand. Auf welche Art und Weise sie das tun, welche Wege zu einem Ziel führen und zu welchen Ergebnissen sie gelangen ist in jedem Einzelfall ganz unterschiedlich und weder im einen noch im anderen Bereich zu generalisieren.

 

Mit der 19. Kunstschau in der Rostocker Kunsthalle und weiteren Außenstandorten setzt der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK die Reihe alljährlicher großer Themenausstellungen fort. Die Frage nach Bezugspunkten zwischen Kunst und Wissenschaft steht 2009 im Zentrum. Als Bestandteil des vom Verein „Rostock denkt 365°“ organisierten Wissenschaftsjahres, legt die Kunstschau wie jedes Jahr den Fokus auf das zeitgenössische Kunstschaffen im Land. Doch während es zuletzt eher kunstimmanente Themengebiete waren, die das inhaltliche Konzept der Kunstschau absteckten (zum Beispiel die Themen Portrait, Landschaft und Innenraum in den vergangenen Jahren), so begegnen sich in der Ausstellung figurativesense mit Wissenschaft und Kunst zwei ganz unterschiedliche Bereiche.

Der Titel dieses Projektes ist Programm: „im übertragenen Sinne“, so lautet die wörtliche Übersetzung des englischsprachigen Ausstellungstitels. Mehrere Künstler und Wissenschaftler haben sich auf das Wagnis dieser nicht ganz selbstverständlichen Zusammenarbeit eingelassen. Manche Künstler sind direkt auf Wissenschaftler zugegangen, haben gemeinsam einen Ansatz fortentwickelt, andere wiederum, haben sich ein wissenschaftliches Themengebiet zum Inhalt genommen und in Bezug auf jenen ihren Ausstellungsbeitrag konzipiert. Bilder, Texte, Konzepte und Deutungen begegnen sich ... mal klärend, mal fragend, mal staunend – einen Sinn suchend und die Sinne fordernd.