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06:25, 05.05.2024
Mittwoch, 2014-04-09 14:09 Alter: 10 Years

Kunsthalle ∙ Wilhelmshaven

‘ Strukturen ’

Britische und deutsche Malerei im Dialog

 

10/05/14 bis 24/08/14


Zur Eröffnung der Ausstellung am / You and your friends are cordially invited to the opening of the exhibition Freitag, dem 9. Mai 2014, um 18.00 Uhr / on Friday, 9th May, 2014 at 6 pm. sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Es sprechen :  Dr. Elke Ritt [ British Council, Berlin ]

Speakers include :  Dr. Viola Weigel [ Kunsthalle Wilhelmshaven ]

Die Künstler sind anwesend. In the presence of the artists.

Die Kunsthalle Wilhelmshaven präsentiert 35 Schlüsselwerke von deutschen und britischen Künstlern, die auf ihrem Gebiet zwar schon anerkannt sind, jedoch noch nie zusammen ausstellten und auch im jeweils anderen Land weniger bekannt sind. Im Zentrum aller Werke steht die Interaktion von Farbe, Form und Struktur. Ein altes Thema der Moderne, das heute von vielen Künstlern wiederentdeckt und neu interpretiert wird. Der länderübergreifende Dialog wird jedoch einen Hauptaspekt dieser Malerei erschließen: „Strukturen“. Ein bildnerisches Prinzip, das sich schon lange nicht mehr an eckigen, zweidimensionalen Bildelementen orientiert, sondern vielmehr multiplanare Dimensionen erobert.

Übergeordnete Prinzipien wie Gitter, Netzwerke oder Rhizome standen als Erbe der abstrakten Moderne und der Minimal Art zwar immer wie- der im europäischen Fokus. In der britischen Kunst und im Ausstellungsbetrieb nahmen diese Konzepte allerdings lange eine untergeordnete Rolle ein, da die traditionelle Moderne hier einen europäischen Sonderweg ging. Lediglich zwei Jahre, von 1913 bis 1915, verfolgten die englischen Modernen, darunter die Bloomsbury Group und die Vortizisten, abstrakte Gestaltungsformen. Erst mit Ben Nicholson ab den 1930er Jahren griffen Künstler erneut auf die Abstraktion zurück. Heute eher als figurativ verstandene Maler wie Francis Bacon orientierten sich am Bildbegriff der englischen Abstrakten. Die abstrakte Strömung stellte für die Maler ein probates Mittel dar, die Komplexität und Unübersichtlichkeit der Gegenwart und deren soziale und gesellschaftliche Prozesse im modernen Leben zu reflektieren. Während z. B. „Grid / Das Raster in der Kunst nach 1945“ (Kunstmuseum Stuttgart 2012) die Vielfalt rationaler Geometrien und Systeme zeigte, wird sich der britisch-deutsche Dialog auf den „Wärmeimpuls“ (Ivo Ringe) abstrakter Malerei konzentrieren, der Struktur in Rhythmus, Schwingung und organische Verwebung versetzt.

Im Zentrum stehen Werkgegenüberstellungen von vier englischen und vier deutschen Malern: Tim Allen, Andrew Bick, Mark Francis, Ian McKeever sowie Günther Förg, Michael Jäger, Miro Zahra und Ivo Ringe. Während Allens großformatige Leinwände die Spannung von in Farbe gerakelten Spuren und Bildfeldern erkunden, lässt McKeever offene morphologische Bildelemente entstehen, die einen spannenden Dialog mit Zahras gewebeartigen Arbeiten eingehen. Bick vereint intensive Farbakzente mit agilen konstruktiven Formen, auf die Jäger mit einer Vielfalt von Lineaturen zu antworten scheint. Francis’ Werke entwickeln aus der Grundform des Rasters Makrowelten, die Bildverfahren des Instabilen in sich tragen. Ringe setzt mit großen Netzstrukturen Schwingungen frei.

Der länderübergreifende Dialog wird deutlich machen, dass sich Strukturen nicht mehr aus in sich verspannten Flächen entwickeln, sondern eine Reise in unauslotbare Bildräume antreten, die den Betrachter aktiv involvieren. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Ivo Ringe und der Newlyn Art Gallery, Penzance, Cornwall entwickelt.

Adalbertstraße

Wilhelmshaven

26382

T  +49 (0) 4421.41448

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www.kunsthalle-wilhelmshaven.de