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21:11, 14.12.2024

22. Kunstschau des Künstlerbundes M-V
Wismar, St. Georgen, Außenraum St. Marien und Gerichtslaube im historischen Rathaus
13. bis 29.7.2012

Die 22. Kunstschau des Künstlerbundes mit insgesamt 31 Positionen findet in diesem Jahr in Wismar an drei Ausstellungsorten statt: in den historischen Räumen der wieder aufgebauten Stadtkirche St. Georgen und der Gerichtslaube im Rathaus sowie auf der ummauerten Freifläche der ehemaligen Kirchenschiffe von St. Marien. Diese Baudenkmale mit jahrhundertealter Geschichte verkörpern außer der einstigen Macht von Institutionen vor allem die Größe einer geistigen Haltung und die Fähigkeit von Menschen, diese in Gestalt umzusetzen. Zudem sprechen die in Stein und Putz gegrabenen Spuren des Alterns lebendig vom wechselvollen „Lebensgang“ der ehrwürdigen Architektur.
Die Ausstellung, deren Titel auf ein Gedicht der Rostocker Autorin Marianne Beese zurückgeht, reagiert auf beides: Im Fokus stehen die Substanz und die Aura der Bauwerke, aber auch der künstlerische Umgang mit Geschichte generell. Kunst ist immer eine Art, aus Gewesenem zu schöpfen. Stellungnahmen zur Geschichte sind zwar häufig lauthals und öffentlich, das Schöpferische aber bedarf einer Konzentration im Stillen. „Stille“ als Thema lenkt den Blick auf intime Prozesse des Denkens, Nachdenkens, der geistigen Versenkung und Artikulation im Sinne des Kerngeschehens von Kunst. Die ausgestellten Arbeiten - Skulptur, Video, Malerei, Grafik und Fotografie - bringen sich respektvoll in die historischen Räume ein.
Die 22. Kunstschau des Künstlerbundes wurde in diesem Jahr von der Kunsthistorikerin Dr. Katrin Arrieta kuratiert. Es erscheint ein umfangreicher Katalog u. a. mit einem Essay von Marianne Beese, der außer den Kunstwerken auch die Architektur dokumentiert, in die sie gestellt sind.

Katrin Arrieta